Saudi-Arabien, Al Ula, Nadja Moussa

Saudi-Arabien – Erkundungstour in ein unbekanntes Königreich

Es gibt nicht mehr viele Länder, die von Touristen bisher unentdeckt geblieben sind – Saudi-Arabien gehört dazu!
Das Land hat sich erst 2019 für den Tourismus geöffnet, empfängt ausländische Touristen seitdem aber mit offenen Armen und einer großen Gastfreundschaft.
Davon konnte sich unsere Geschäftsführerin Nadja Moussa bei Ihrer Erkundungsreise Anfang November 2022 selbst überzeugen.

Viel weiß man eigentlich nicht über Saudi-Arabien: Luxus und Öl – und natürlich die wichtigsten Heiligtümer der muslimischen Welt – gibt’s da noch was? Und ob!
Wie die meisten Reisen startet auch unsere Erkundungstour in Jeddah, auch Dschiddah genannt. Bereits beim Empfang am Flughafen wird klar, dass wir viele unserer Erwartungen, vielleicht sogar Bedenken direkt über Bord werden konnten. Unser Transfer-Guide ist jung, modern und hip, in seiner Freizeit jobbt er als DJ und die Begrüßung hätte kaum offener und herzlicher ausfallen können.
Das hatte ich so nicht erwartet!

Trotz einer kurzen Nacht freue ich mich am nächsten Morgen auf die Erkundung von Jeddah. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, die Stadt liegt am Meer, es gibt eine schöne Promenade zum Bummeln und einen Fischmarkt!
Ein erstes Glücksgefühl überkommt mich schon beim Anblick des Frühstücksbuffets! Endlich bin ich wieder in einem Land, in dem es die arabischen Köstlichkeiten gibt! Ich genieße Hummus und Baba Ganoush, die verschiedensten Käsesorten, den unwiderstehlichen Labneh, ein fester Joghurt – und natürlich das frisch gebackene Fladenbrot! Besser kann der Tag nicht starten!

Gut gestärkt starten wir zur Stadtbesichtigung. Im Al Tayebat Museum, einem Komplex, der dem alten Jeddah nachempfunden wurde, tauchen wir in die Geschichte und Kultur Saudi-Arabiens ein.
Danach steht ein Spaziergang durch die Altstadt auf dem Programm. Die mehrstöckigen Lehmhäuser mit ihren bunten Fensterläden werden zurzeit aufwändig restauriert.
In einem kleinen Café werden wir zu einem typischen saudi-arabischen Kaffee eingeladen, 2022 ist das „Jahr des Kaffees“ in Saudi-Arabien.
Was uns bereits jetzt schon auffällt, sind die offenen und freundlichen Menschen. Wir sich etwas Zeit nimmt, kommt schnell ins Gespräch. Vor allem die Offenheit der saudi-arabischen Frauen fasziniert uns. Egal ob voll verschleiert, mit einfachem Kopftuch oder ohne (in Saudi-Arabien gibt es keine Kopftuchpflicht mehr, auch nicht für uns Touristinnen) – wir werden angesprochen und freundlich willkommen geheißen.

Noch ein kurzer Besuch beim Fischmarkt, dann besteigen wir den supermodernen Schnellzug und Fahren mit 300 Stundenkilometern in nur 2 Stunden weiter nach Medina, in eine der beiden heiligen Städte des Landes.
Hier haben wir am Abend die Möglichkeit, die Menschen vor der großen Propheten-Moschee zu beobachten. Wir selbst dürfen leider nicht hinein, aber die entspannte Stimmung vor der schön beleuchteten Moschee ist einmalig. Gerne wären wir länger geblieben!

Doch die Zeit ist knapp und es gibt so viel zu sehen! Wir besuchen eine Korandruckerei, in der wir erklärt bekommen, wie aufwändig das heilige Buch der Moslems gedruckt wird. Muslimische Pilger bekommen hier alle einen Koran geschenkt. Medina liegt in einer grünen Oase in der Wüste und ist umgeben von Dattel-Plantagen. Hier soll es die besten Datteln des Landes geben. Das müssen wir natürlich testen!
Dann fahren wir weiter in den Norden, in die Region Al Ula. Darauf freuen sich alle! Al Ula ist ein Highlight jeder Saudi-Arabien-Reise!
Durch die eindrucksvolle und abwechslungsreiche Wüstenlandschaft fahren wir zu unserem Wüstencamp, wo wir zu einem Abendessen unter dem sternenklaren Wüstenhimmel, inmitten einer steilen Felsschlucht erwartet werden – ein unvergesslicher Abend und eine tolle Einstimmung auf das Highlight am nächsten Tag: Inmitten der saudi-arabischen Wüste liegt hier in einem riesigen Gebiet mit bizarren Felsformationen die alte Stadt Hegra, bzw. Mada’in Saleh. Die Stadt der Nabatäer erinnert an des jordanische Petra. Kein Wunder, es sind die gleichen Erbauer gewesen, die hier ihre Spuren für die Ewigkeit hinterlassen haben: Unzählige Gräber sind in den weichen Sandstein gehauen worden und haben die Jahrhunderte überdauert. Manche sind reich verziert, andere einfacher – je nachdem, was der Geldbeutel des Auftraggebers hergegeben hat. Von einer jungen Reiseführerin werden wir am kommenden Tag durch das eindrucksvolle Gebiet geführt – wir kommen aus dem Fotografieren kaum noch heraus.

Eine andere Besonderheit sehen wir auf der Fahrt ins Habitas Al Ula Camp. Man muss schon etwas genauer hinsehen, um es zu entdecken: Mitten in der Wüste, zwischen den Felshängen steht ein komplett verspiegeltes Haus! Die Maraya Konzerthalle. Warum ausgerechnet hier? Und warum verspiegelt? Diese Fragen kann uns unser Reiseleiter natürlich beantworten.
Zum Mittagessen werden wir im fantastischen Habitas Al Ula Camp erwartet. Mitten in der Wüste gelegen bietet es eine Oase der Ruhe und Entspannung! Und wir werden mal wieder mit den köstlichsten arabischen Gerichten verwöhnt!

Durch die Wüste, entlang einer schnurgeraden, aber sehr guten Asphaltstraße fahren wir nach Tabuk. Von hier aus unternehmen wir einen Auslug ans Rote Meer. Wir durchqueren das Gebiet des Mega-Projektes Neom 2030. Hier, mitten im nichts am Roten Meer, soll innerhalb weniger Jahre eine 170 km lange Zukunftsstadt entstehen – zu 100% aus erneuerbaren Energien betrieben und mit Platz für bis zu 9 Millionen Einwohner. Aktuell kann man nur anhand der vielen Bagger und Lastwagen erkennen, welches Ausmaß dieses einmalige Projekt haben wird.
Wir fahren aber weiter in den Norden, zur Tayyeb Ism Schlucht. Nach einem Picknick haben wir etwas Zeit, eine kleine Wanderungen durch dieses eindrucksvolle Naturdenkmal zu unternehmen. Ein kleiner Fluss windet sich durch die bis zu 600 Meter hohen, steilen Felswände und sorgt für ein angenehmes Klima und etwas Grün inmitten der kargen Felslandschaft.
Hier, direkt am Golf von Aqaba, soll Moses nach seiner Flucht aus Ägypten gelebt haben. Wir können es uns vorstellen, denn am Horizont nicht weit entfernt, liegt Ägypten auf der anderen Seite des Roten Meeres.

Bereits am gleichen Abend besteigen wir eine Maschine der Saudia und fliegen in die Hauptstadt Riad. Hier findet man Luxus und moderne Glitzerwelten. In der Innenstadt entsteht ein geschäftiges Zentrum mit Wolkenkratzern und modernen Hochhäusern, in denen sich ab und zu noch die Überreste der alten Lehmhäuser spiegeln. Im Kingdom Tower erklimmen wir die fast 300 Meter hohe Skybridge (zum Glück mit dem Aufzug) und haben einen tollen Blick über die Metropole.
Hier in Riad erkennt man, welchen kulturellen Wandel das Königreich gerade durchläuft. Die alten Traditionen gibt es noch, aber man spürt überall, dass sich die Gesellschaft verändert. Man sieht junge Frauen ohne Kopftuch und Paare Händchen halten. Es gibt Geschäfte jeder internationalen Marke – von Mac Donalds bis zu Victorias Secrets.

Wir haben Glück, denn wir sind zum Auftakt von „Riad Seasons“ in der Stadt, einem Kultur-Festival, zu dem es zahlreiche Veranstaltungen überall in der Stadt gibt. Wir dürfen am Abend auf dem Riad Boulevard, einer „Flaniermeile“ mit zahlreichen Luxus-Geschäften, Restaurants und Kinos einen Blick auf das „neue Saudi-Arabien“ werfen: Es ist bunt, fröhlich, ausgelassen und weltoffen.

Es könnte keinen schöneren Abschied von diesem eindrucksvollen Land geben.
Saudi-Arabien hat uns sein wirkliches Gesicht gezeigt, hat uns mit weltoffenen, freundlichen Menschen begrüßt und unsere Meinung zu diesem unbekannten Land gründlich verändert!
Wir werden bestimmt wiederkommen – Inshallah!

Wer sich selbst ein Bild von Saudi-Arabien machen möchte, hat bei einer unserer Individualreisen Gelegenheit dazu. Wer möchte, kann Saudi-Arabien auch bei einer Selbstfahrer-Reise mit dem Mietwagen erkunden. Inspirationen und Reise-Ideen finden Sie hier:

www.ventus-reisen.de/reiseziele/nahost-orient/saudi-arabien/

Veröffentlicht am: Freitag, 11. November 2022

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