Armenien – Schnittpunkt von Orient und Okzident, Kreuzungspunkt zwischen Europa und Asien. Hier landete Noah laut Bibel mit seiner Arche, hier reiste Marco Polo entlang der Seidenstraße.
Doch der Berg Ararat, der heilige Berg der Armenier, an dem Noah gelandet sein soll, liegt heute auf dem Territorium der Türkei; Stacheldraht – die armenisch-türkische Grenze – versperrt den Weg zu diesem majestätischen, über 5.000 m hohen und immer mit Schnee bedeckten Bergmassiv.
Armenien gilt als der erste christliche Staat der Welt: König Trdat III, anfangs ein grausamer Verfolger der frühen Christen, bekehrte sich nach seiner Heilung durch den eingekerkerten Gregor zum christlichen Glauben. Im Jahr 301, 79 Jahre bevor das römische Reich sich zum Christentum bekannte, tat dies Armenien. Heute kann man als Tourist eines der wichtigsten Klöster des Landes besuchen: Chor Virap. Es wurde an dem Ort errichtet, an dem Gregor gefangen gehalten wurde.
Das Christentum hat das Land von jeher geprägt. Überall beeindrucken alte Kirchen, eindrucksvolle Klöster und mystisch wirkende Kreuzsteine. Die UNESCO führt alleine fünf verschiedene religiöse Stätten auf ihrer Welterbe-Liste: Die Klöster von Haghpat und Sanahin, die Kathedrale und Kirchen von Etschmiatsin, die archäologische Stätte von Swartnoz und das Geghard-Kloster. Zum Vergleich: In Israel gehört nicht eine einzige Kirche zum Weltkulturerbe. Die in den Jahren 301 bis 303 errichtete Kathedrale von Etschmiatsin ist nicht nur die älteste des Landes, sondern der gesamten christlichen Welt.
Schon früh erlebte das heutige Armenien eine kulturelle Blüte: 200 v. Chr. verliefen die Trassen der alten Seidenstraße durch den kleinen Staat am Ararat und mit den Karawanen der Händler kamen auch neue Technologien und Ideen. Armeniens Hauptstadt Jerewan gehört zu den ältesten, durchgehend besiedelten Städten der Welt. Eine Urkunde aus dem Jahr 782 v. Chr. bescheinigt der Stadt ein längeres Leben als Rom. Wie fortschrittlich das Land bereits im 5. Jh. war, kann man noch heute bestaunen: Die Handschriftensammlung Matenadaran beinhaltet einige der ältesten Schriften des Landes aus dieser Zeit. Die Buchstaben sind den heutigen Buchstaben überraschend ähnlich.
Einer der schwärzesten Momente der langen Geschichte des armenischen Volkes liegt noch gar nicht so lange zurück: 1915 und 1916 kamen bei Massakern und Todesmärschen unter der Verantwortung der jungtürkischen Regierung geschätzt 1,5 Millionen Menschen zu Tode. Ein Unrecht, das tief in den Seelen der Menschen verwurzelt ist und für das die Armenier bis heute auf eine Entschuldigung warten.
Währung
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Weitere Informationen
Die armenische Währungseinheit heißt Dram (AMD).
1 Dram entspricht 100 Luma.
Zeitunterschied
Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Armenien beträgt +3 Stunden im Winter bzw. +2 Stunden im Sommer.
Ärztliche Hilfe/Medikamente
Falls Sie ärztliche Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte immer zuerst an Ihre Reiseleitung oder an Ihre Hotelrezeption. Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, nehmen Sie diese in ausreichender Menge mit. Es ist generell ratsam, sich eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen.
Die medizinische Versorgung in armenischen Krankenhäusern entspricht nicht dem europäischen Standard. Die Notfallversorgung ist in der Regel jedoch gegeben. Bei medizinischer Behandlung wird Barzahlung verlangt. Einige Apotheken haben 24 Stunden geöffnet.
Es wird darüber hinaus geraten, für die Dauer des Auslandsaufenthalts eine Auslandsreisekrankenversicherung mit Rücktransport abzuschließen, damit im Ernstfall die weitere Behandlung nach Deutschland verlagert wird.
Impfungen
Vorgeschriebene Impfungen für Armenien gibt es nicht. Empfehlenswert ist ein Impfschutz gegen Hepatitis A und für Individualreisende zusätzlich die Typhus-Vorsorge. Grundsätzlich sollte der Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Polio überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Informationen der Botschaften und des Auswärtigen Amtes
Über gesundheitspolizeiliche Formalitäten und aktuelle Einreisebeschränkungen oder Katastrophenwarnungen informieren auch die Botschaften der Länder und das Auswärtige Amt unter www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-gesundheit und www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise.